Dienstag, 21. Juli 2015

Zwischen Tod und Leben

Kennt ihr das, wenn ihr euch nicht schlecht fühlt, aber auch nicht gut? Wenn ihr glaubt, dass da ein schlechtes Gefühl ist, so von der Wahrnehmung her, aber da ist keins? Ich weiß nicht mal, ob ich das auch nur im Ansatz so beschreiben kann, dass mich jemand versteht.. aber ich versuch's und halte es fest.
Eigentlich geht es mir grade schlecht, aber auch wieder nicht.
Das ist ein so dermaßen komischer Zustand.. und ich bin mir relativ sicher, sagen zu können, dass er nicht gut ist. Ich habe das Gefühl.. nein, nicht das Gefühl. Das würde meine ganze Vermutung aushebeln. Ich habe den Verdacht, dass ich innerlich tot bin. Irgendwann seit Ende 2012 bis Mitte 2013.
Nur: Was soll man machen?
Den äußerlichen Zustand an den innerlichen angleichen darf man nicht, damit verletzt man die Personen, die einen gern haben. Aber haben die einen denn wirklich gern? Es scheint Menschen zu geben, die mich gern haben, aber ich kann's mir einfach nicht vorstellen. Und trotzdem hebelt mein rationales Denken diese Emotionalität aus, zeigt die Indizien und Beweise auf und dann haben die Emotionen ihre Klappe zu halten. Die sind eh kindisch und uneinsichtig.
Ich möchte mit einem Suizid nicht die Menschen enttäuschen, die mir wichtig sind.
Es würde außerdem auch verdammt undankbar erscheinen, wenn ich dann plötzlich einfach weg wär. Ich könnte keine Gegenleistung erbringen für das, was meine Freunde für mich getan haben. Und nachdem sie verdammt viel für mich getan haben, hab ich da noch Schulden abzustottern.
Ich denke täglich an Suizid, ich habe einen wirklichen Drang, mich umzubringen. Und doch tu ich's nicht. Ich weiß nicht, wie ich das jeden Tag auf's Neue hinbekomme. Doch nicht vom Balkon zu springen. Doch keine Überdosis Insulin zu spritzen. Doch nicht die Halsschlagader aufzuschneiden. Und dann hab ich auch noch das Ritzen soweit im Griff. Ich will es teilweise nicht mal im Griff haben, aber ich hab es im Griff.
Ritzen ist auch mein letzter Punkt, die letzte Chance. Das Letzte, womit ich einen Suizid verhindern kann. Bevor ich mir die Pulsadern aufschneide, reiße ich lieber noch ein paar weitere Wunden in meinen linken Unterarm. Dann ist der Drang erstmal wieder etwas schwächer und ich bin zufrieden. Und es gibt wirklich nicht viel, was mich zufrieden stellt.
Wer weiß, vielleicht werde ich auch wieder anfangen, meine Haut zu beschädigen.. ich hätte Lust drauf. Sehr sehr starke Lust. Ich halte mich lediglich den Personen zurliebe, die mich mögen oder lieben, zurück. Aber irgendwann geht das nicht mehr.. Ich schränke mich sowieso stark ein. Viel stärker, als ich will. Aber ich muss ja. Aber irgendwann nicht mehr.
Irgendwann halte ich mich nicht mehr zurück. Entweder, weil ich nicht mehr kann, oder weil ich nicht mehr will.
Ich bin gespannt auf diesen Tag.
Sehr gespannt.

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