Mittwoch, 22. Juli 2015

Die emotionale Durststrecke

Es ist wieder soweit: Die Zeit bricht an, in der ich deutlich merke, dass es mir richtig scheiße geht.
Und ich bin nicht der Einzige: Bei 4 meiner Freunde ist das in den letzten Tagen auch extrem durchgebrochen. Liegt das an der Jahreszeit? Oder an der Zeit allgemein?
Es wirkt so, da mir solche komischen Überschneidungen schon öfter aufgefallen sind. Wenn's mir scheiße geht, dann geht's meist nicht nur einem meiner Freunde, sondern vielen meiner Freunde auch brutal dreckig. Nicht abhängig von mir, sondern ich vermute, dass irgendwas zeitlich festlegt, wann solche Phasen kommen und wir sind dann einfach alle betroffen.
Das Ding ist: Ich bin dann immer da. Ich bin "der Starke", ich versuche mit aller Kraft, meine Freunde wieder aufzubauen, die positiven Seiten aufzuzeigen, die Laune wenigstens ein bisschen zu heben. Dabei geht es mir selbst mindestens genauso schlecht. Ich würde mir oft in genau diesen Momenten gerne eine Waffe an den Kopf halten und abdrücken, verhindere aber Selbiges bei meinen Freunden.
Ist nicht so, als würde ich mich erschießen. Ich würd's gern tun, aber es geht nicht, ich kann nicht, darf nicht.
Außerdem habe ich in diesen Momenten wenigstens einen Sinn im Leben. Ich helfe den Menschen, die mir am Wichtigsten sind. Ich selbst bin mir dabei scheißegal. Bin ich mir so auch, aber in diesen Zuständen umso mehr. Ich möchte, dass die Menschen, die mir wichtig sind, weiterleben und dass es ihnen besser geht. Ich bin die Qualen, das Leid, den Schmerz, die Depression, die ganze Scheiße allgemein doch sowieso schon gewöhnt. Aber ich möchte verhindern, dass die Menschen, die mir am Wichtigsten sind, überhaupt erst in diesen Zustand kommen. Dass die Gewöhnung eintritt. Der Zustand ist sowohl scheiße, als auch gefährlich.
Und so stelle ich mich weiter in den Hintergrund, werde meinen Freunden nicht zeigen, wie gern ich mich im Moment selbst töten würde, weil sie mir wichtiger sind. Weil mir deutlich wichtiger ist, dass es ihnen auch nur ein kleines Stück besser geht, als es mir wichtig ist, dass es mir selbst gut geht.
Ich bin mir egal.
Scheißegal.
Für immer.

2 Kommentare:

  1. Ey, hart aber du weisst egal was ist du kannst immer mit mir schreiben/Reden whatever. Egal was ist egal um wie viel uhr kannst du mich anrufen.

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