Freitag, 9. Juni 2017

Schlafenszeit.

Ruhe.
Ich liege im Bett. Im Hintergrund läuft leise der Fernseher und ich lausche ihm. Alles scheint gut, ich bin sogar fast entspannt. Plötzlich schleicht sich etwas heran. Ich erkenne es zu Beginn nicht, aber schon nach wenigen Sekunden wird klar: Die Ruhe war trügerisch. Sie warnte vor dem Sturm. Dem Sturm der Gedanken, der nun beginnt, sich auf meinen Kopf zu legen, gewaltsam in ihn einzudringen und ihn zu ficken.
Kopfgefickt. Selbstzweifel. Depression. Angst. Schon die ersten drei Gedanken waren stark genug, um meinen Erzfeind wieder aus dem Käfig zu befreien, in den ich ihn tagsüber eingesperrt bekomme: Borderline.
Suiziddrang. Starker Drang hin zu selbstverletzendem Verhalten. Autoaggressive Gewaltfantasien.
Ich drehe und wende mich, aber aus keinem Blickwinkel habe ich die Perspektive, meinen Gedanken zu entkommen. Ich will sie abschalten, aber sie interessieren sich nicht für das, was ich will.
Und während mein Kopf mir all meine Fehler aufzählt, Schatten im vollständig dunklen Raum erscheinen lässt und mir das Rammen eines Messers in meinen Brustkorb bis zum Anschlag skizziert, warte ich verzweifelt auf die Erschöpfung, die mich durch Einschlafen aus diesem Albtraum erweckt.