Dienstag, 24. Juli 2018

Ich hatte Licht gesehen

Ich hatte Licht gesehen. Nur ein miniklitzekleines Bisschen, aber ich bin mir sicher, dass es da war. Irgendwo da, in der Ferne, aus der Dunkelheit heraus, hat es mich angeleuchtet. Frech, verspielt, einladend, freundlich.
Doch als ich ihm näher kam, erkannte ich ein loderndes Feuer. Unliebsam, ausladend, gefährlich, tödlich. Wo war das Licht?
Wo ist das Licht, das ich aus der Ferne sah? Mir wurde das Paradies versprochen, wieso finde ich mich in der Hölle wieder?
Aus der Ferne sah das Licht doch so schön aus, so warm. Jetzt spüre ich Hitze sich durch meine Haut brennen. Meine Knochen brechen auf, da sie den Temperaturen nicht standhalten können. Meine Augen kochen fest, da ich den Blick nicht abwenden kann von der Flammen Tanz.
Verzweifelt versuche ich zu begreifen, doch meine Hände fassen in die Leere. Ein Blick, einen Augenblick lang dachte ich, die Rettung zu sehen.
Doch ich fand wieder nur den Tod.

Sonntag, 22. Juli 2018

Ich bin langweilig geworden

Ich frage mich seit Wochen, Monaten, warum ich so wenig Output habe. Warum ich nichts zu sagen habe, obwohl ich doch so viel zu sagen habe. Was los ist mit mir. Die Antwort: Ich bin langweilig geworden.
Früher war ich unterwegs, hab auch mal hier und da bisschen Blödsinn gemacht, war dumm, aber lustig. Ich war mit Freunden unterwegs, wir haben getrunken, oftmals zu viel, aber die besten Storys entstehen unter Drogeneinfluss.
Dann hatte man was zum drüber reden und lachen, das hat Ideen angespornt, teils sind Kunstwerke nur daraus entstanden.
Aber dann musste ich erwachsen werden. 
Und ich meine damit weniger das Alter, als mehr, mich darum zu kümmern, nicht aus der Wohnung zu fliegen. Alle Rechnungen zu bezahlen. Probleme mit Firmen und Behörden zu klären. All sowas. Da bleibt allein schon wenig Zeit. Dummerweise kommt hinzu, dass meine Freunde auch alle erwachsen(er) geworden sind.
Kaum einer hat noch Zeit und wenn, dann konsumiert man nicht mehr. Zumindest nicht so, wie damals.
Die lustigen Zeiten sind "normalen" Zeiten gewichen, aus lustigen Storys sind nette Storys geworden. Man hat hier und da vielleicht jemand Neues kennen gelernt, der nett ist. Man hatte ein paar nette Unterhaltungen. Sowas.
Aber wer will sowas ehrlich hören? Man freut sich maximal bissn für die Person und dann hat sich das. Das sind keine Geschichten, die man im Freundeskreis erzählt, wo dann alle loslachen und vielleicht einer "Typisch [Name]!" einwirft.
Wir sind alle langweilig geworden.
Die scharfen Ecken und Kanten, an denen sich manch Nichtwissender bei Erstbegegnung stoßen oder schneiden könnte, haben wir abgehobelt. Wir sind rund und ungefährlich, auch für Außenstehende.
Ich will meine Kanten zurück.
Soll nicht heißen, dass ich Menschen verletzen möchte. Das ist nicht Teil meines Charakters. Aber es sollte mir egal sein, ob jemand sich verletzt fühlen könnte, wenn er mich noch nicht kennt und nicht weiß, wie ich Sachen meine, die ich sage. Ich sollte wieder mehr agieren, wie ich möchte, und weniger Ficks darauf geben, was Andere davon halten.
Nur so entstehen lustige Storys. Nur so entsteht Kreativität. Nur so entsteht Kunst. Nur so bin ich wirklich noch ich.