Donnerstag, 23. Februar 2017

Du bist warm

Du bist der Himmel. Du bist wunderschön, aber Wolken aus Wut und Trauer, aus Frust und Hass bedecken dich. Du glaubst selbst nicht mehr, der Himmel zu sein. Weil du immer nur die Wolken siehst, fühlst du dich, als wärest du eins mit ihnen. Doch es gibt Augenblicke, in denen scheint dein wahres Ich durch. Du nimmst sie kaum wahr, weil sie dir nicht häufig genug auftreten, doch auch wenn die Wolken den Himmel bedecken, reißt vereinzelt die Wolkendecke auf und Strahlen scheinen hindurch.
Ich genieße deine Wärme. Auch, wenn du glaubst, sie könne mich durch all diese Wolken nicht mehr erreichen. Aber du siehst nur deine Perspektive und siehst nicht von unten zu den Wolken herauf, kannst die Risse aus deiner Sicht nicht erkennen. Kannst die Wärme nicht spüren, die meine Haut trifft und sie streichelt.
Und wenn es regnet, kannst du durch die Gewitterwolken nicht hindurchblicken, du kannst nicht erkennen, dass ich im Regen tanze. Du siehst nicht, dass deine Wärme mich trocknet, wenn das Unwetter vorübergezogen ist. Es bleibt dir verborgen, dass ich jeden sonnigen Moment genieße, dass jeder dieser Augenblicke den Regen wert ist.
Du versuchst, mich fortzuspülen, um mich zu schützen vor dir. Doch du verstehst nicht, dass die reißenden Fluten mich ertränken würden. Dir ist nicht klar, dass ich liebend gern im Regen warte.
Auf den nächsten Moment, an dem die Sonne scheint.