Sonntag, 12. August 2018

Über den Fehler, den Medien immer wieder eine Chance zu geben

Ich habe heute erneut den Fehler gemacht, "den Medien" (damit meine ich im Normalfall Zeitungen, Rundfunksender und ähnliche Informationsquellen) die Chance zu geben, mir zu zeigen, dass sie klar und unvoreingenommen denken und das auch so ausführen können.
Obwohl der Titel des Artikels "Hört auf zu jammern, alte weiße Männer!" von der SZ doch auch schon sehr provokativ gestaltet ist, wollte ich dem Ganzen eine Chance geben und wurde bitter enttäuscht.
Es wurde versucht, zu erklären, warum "umgekehrter Rassismus" nicht existiert. Der erste Fehler daran ist, dass "umgekehrter Rassismus" so oder so nicht existiert, es gibt nur Rassismus. Punkt.
Der nächste Fehler ist die Definition des Wortes "Rassismus". Wo man sich diese hergezogen hat, wird zwar erklärt, aber leider falsch. Ich möchte hierbei nicht anzweifeln, dass Rassismus noch immer zu stark in der Gesellschaft vertreten ist, bei Gott nicht, ebenso wenig möchte ich anzweifeln, dass Rassismus ein Grundbaustein dieser Gesellschaft war. Wie auch? Ich war zu diesen Zeiten noch nicht geboren. Aber dennoch möchte ich betonen, dass Rassismus auch im Einzelfall Rassismus sein kann, wenn er sich gegen Weiße richtet.

Dienstag, 24. Juli 2018

Ich hatte Licht gesehen

Ich hatte Licht gesehen. Nur ein miniklitzekleines Bisschen, aber ich bin mir sicher, dass es da war. Irgendwo da, in der Ferne, aus der Dunkelheit heraus, hat es mich angeleuchtet. Frech, verspielt, einladend, freundlich.
Doch als ich ihm näher kam, erkannte ich ein loderndes Feuer. Unliebsam, ausladend, gefährlich, tödlich. Wo war das Licht?
Wo ist das Licht, das ich aus der Ferne sah? Mir wurde das Paradies versprochen, wieso finde ich mich in der Hölle wieder?
Aus der Ferne sah das Licht doch so schön aus, so warm. Jetzt spüre ich Hitze sich durch meine Haut brennen. Meine Knochen brechen auf, da sie den Temperaturen nicht standhalten können. Meine Augen kochen fest, da ich den Blick nicht abwenden kann von der Flammen Tanz.
Verzweifelt versuche ich zu begreifen, doch meine Hände fassen in die Leere. Ein Blick, einen Augenblick lang dachte ich, die Rettung zu sehen.
Doch ich fand wieder nur den Tod.

Sonntag, 22. Juli 2018

Ich bin langweilig geworden

Ich frage mich seit Wochen, Monaten, warum ich so wenig Output habe. Warum ich nichts zu sagen habe, obwohl ich doch so viel zu sagen habe. Was los ist mit mir. Die Antwort: Ich bin langweilig geworden.
Früher war ich unterwegs, hab auch mal hier und da bisschen Blödsinn gemacht, war dumm, aber lustig. Ich war mit Freunden unterwegs, wir haben getrunken, oftmals zu viel, aber die besten Storys entstehen unter Drogeneinfluss.
Dann hatte man was zum drüber reden und lachen, das hat Ideen angespornt, teils sind Kunstwerke nur daraus entstanden.
Aber dann musste ich erwachsen werden. 
Und ich meine damit weniger das Alter, als mehr, mich darum zu kümmern, nicht aus der Wohnung zu fliegen. Alle Rechnungen zu bezahlen. Probleme mit Firmen und Behörden zu klären. All sowas. Da bleibt allein schon wenig Zeit. Dummerweise kommt hinzu, dass meine Freunde auch alle erwachsen(er) geworden sind.
Kaum einer hat noch Zeit und wenn, dann konsumiert man nicht mehr. Zumindest nicht so, wie damals.
Die lustigen Zeiten sind "normalen" Zeiten gewichen, aus lustigen Storys sind nette Storys geworden. Man hat hier und da vielleicht jemand Neues kennen gelernt, der nett ist. Man hatte ein paar nette Unterhaltungen. Sowas.
Aber wer will sowas ehrlich hören? Man freut sich maximal bissn für die Person und dann hat sich das. Das sind keine Geschichten, die man im Freundeskreis erzählt, wo dann alle loslachen und vielleicht einer "Typisch [Name]!" einwirft.
Wir sind alle langweilig geworden.
Die scharfen Ecken und Kanten, an denen sich manch Nichtwissender bei Erstbegegnung stoßen oder schneiden könnte, haben wir abgehobelt. Wir sind rund und ungefährlich, auch für Außenstehende.
Ich will meine Kanten zurück.
Soll nicht heißen, dass ich Menschen verletzen möchte. Das ist nicht Teil meines Charakters. Aber es sollte mir egal sein, ob jemand sich verletzt fühlen könnte, wenn er mich noch nicht kennt und nicht weiß, wie ich Sachen meine, die ich sage. Ich sollte wieder mehr agieren, wie ich möchte, und weniger Ficks darauf geben, was Andere davon halten.
Nur so entstehen lustige Storys. Nur so entsteht Kreativität. Nur so entsteht Kunst. Nur so bin ich wirklich noch ich.

Montag, 19. Februar 2018

Denken ist out.

Ich schreibe diesen Text für jeden, dem es ähnlich geht wie mir, für jeden, dem auch bereits aufgefallen ist, in welche Richtung wir uns bewegen. Denn, wenn wir mal ehrlich sind, wird kein anderer Typus Mensch diesen Text lesen, geschweige denn zu Gesicht bekommen.

Ich sitze hier und denke. Ich denke darüber nach, was in der Welt passiert. Wie schief die momentane Politik läuft. Wieviele Konzerne schon von chinesischen Firmenbossen aufgekauft wurden. Wie schwarz-weiß das Denken der Gesellschaft geworden ist. Wie unsere Qualitätsansprüche stetig sinken. Wie wir uns immer mehr gefallen lassen. Wie egal uns vieles geworden ist.
Das Wichtigste ist: Ich denke. Die Gesellschaft denkt nicht. Denn die Gesellschaft möchte nicht denken. Die Probleme werden immer größer, in etwa demselben Ausmaß, in dem auch die Ignoranz in der Gesellschaft zunimmt.
Die Gesellschaft sieht weg, mit aller Gewalt. Dadurch, dass sie den Blick abwendet, werden die bestehenden Probleme nicht gelöst. Dadurch, dass die Probleme ungelöst bleiben, wachsen sie weiter. So wie die Ignoranz der Gesellschaft, die konstant immer weiter wegzusehen versucht.
Aber irgendwann kann man nicht weiter wegsehen. Der Kopf lässt sich nur bis zu einem gewissen Winkel drehen. Irgendwann bricht das Genick.
Warten wir nur darauf, dass das Genick endlich bricht, oder greifen wir vorher ein?
Während ich darüber nachdenke, fällt mir wieder ein, dass die Gesellschaft nicht denkt. Also lehne ich mich zurück und warte auf das 'knack'.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Warum (nicht)?

Es geht mir okay. Meine persönliche Definition von 'okay'. Auf einer Stimmungsskala etwa eine 3 - 4 von 10. Aber ich kämpfe seit Jahren. Und inzwischen fehlt der Fortschritt.
Ich stehe still.
Warum stehe ich still? Ich glaube, das liegt an einer Kombination aus falscher Therapie und guten Ansätzen mit schlechter Ausführung. Ich verletze mich zur Zeit nicht mehr selbst. Zuletzt vor über 1,5 Jahren, wenn ich mich recht entsinne.
Aber warum?
Der Drang ist noch immer da. Er wird stärker. Besonders nachts, wenn ich im Bett liege, habe ich Fantasien, mir einen stumpfen Schraubenzieher zu nehmen und ihn mir mehrfach in die Brust zu rammen. Mir mit meinen Fingernägeln die Haut vom Fleisch zu kratzen.
Ich will es immer mehr. Ich halte mich zurück für Familie, Freunde und Freundin. Aber die Zurückhaltung ist nicht das, was ich will. Auch, wenn sie dazu führt, dass ich das Richtige tue.
'Das Richtige'? Ist es für mich momentan 'das Richtige', mich zurückzuhalten, wenn ich es doch garnicht will? Die Meisten würden wohl mit 'ja' antworten, aber ein paar Wissende würden ein 'nein' in Erwägung ziehen.
Dasselbe gilt für Drogenkonsum. Genauer gesagt: Drogenüberkonsum. Drogenmissbrauch. Der Drang ist da, stark, enorm stark, wie auch bei Selbstverletzung, aber ich habe ihn unter Kontrolle.
Und das tut mir nicht gut.
Dass ich mich zurückhalte, ist einer der Gründe, warum es mir öfter schlecht, oder in bereits schlechten Phasen umso schlechter geht. Ist das normal? Lässt das jemals nach?
Wie soll ich je erfahren können, was 'glücklich sein' bedeutet, wenn ich in dieser Situation feststecke?

Einsamkalt

Immer
Ohne dich
Ist es hier
So schrecklich, schrecklich kalt.
Einsamkeit.