Dienstag, 11. August 2015

Psychotische Symptomatik

Nicht nur meine, auch die pychische Verfassung meiner Freundin verschlechtert sich.
Vorhin hat sie in einem Ansturm von Paranoia die wildesten Verschwörungstheorien über die Handwerker, die heute da waren und unsere Fenster ausgetauscht haben, und unsere Vermieter ausgespuckt und ich überlegte, sie wegen eines psychotischen Schubs als Notfall in's Krankenhaus zu bringen.. bis mir auffiel, dass ich selbst ja eigentlich noch schlimmer bin und das lediglich besser unter Kontrolle habe als sie.
Damit meine ich keinesfalls die Gedanken direkt, sondern mehr mein Verhalten nach außen. Die Gedanken, Theorien und Zweifel bleiben trotzdem, nur mein rationales Ich sagt mir, dass das vollkommener Unsinn ist und ich doch bitte logisch denken soll. Nachdem meine emotionale Seite das nicht kann, zeigt meine rationale Seite dieser die Logik auf und aufgrunddessen, dass mein emotionales Ich weiß, dass es in Realitätsbezug deutlich schlechter ist, als meine rationale Seite, wird sie leiser, hält sich zurück und lässt mein rationales Ich mein Verhalten nach außen steuern.
Mehr oder weniger so in Etwa läuft das ab.
Bei J fehlt das Wissen, dass das rationale Ich realitätsbezogener ist und ebenso die Selbstkontrolle. Zu Letzterem steht sie sogar. Und dennoch hat sie mir vorhin nicht glauben wollen, dass sie vollkommenen Unsinn von sich gab.
Am Ende hat sie zwar zugestimmt, dass das an der Paranoia liegen könnte, aber ich bin mir nicht sicher, wie weit sie mir tatsächlich Recht gibt in dem Punkt. Ich habe bei ihr sowohl Zustimmung, als auch Ablehnung gespürt in Bezug auf meine Aussagen. Deswegen kann ich das nicht so wirklich einschätzen.
Ich habe ihr allerdings (hoffentlich erfolgreich) vermitteln können, dass sie sich einen Psychologen suchen muss (was sie sowieso schon tut), und das so bald wie irgend möglich.
Mal gucken, ob das noch schlimmer wird mit ihr.. ich mein': Bei mir is' das ja nichts Neues, aber bevor das bei ihr ausartet, muss ich irgendwas unternehmen.
Nur was?
Was..?!

4 Kommentare:

  1. Leider ist das so eine Sache mit der Hilfe ...
    Niemand kann in den Kopf des anderen steigen und dort die Dämonen austreiben - auch wenn man es gerne würde.

    Liebe Grüße
    Justine

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    1. Da muss ich dir leider vollständig zustimmen.. und versuchen, diese Wahrheit endlich zu akzeptieren.
      Lg,

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    2. Ich stimme hier mal ein. Mir konnte auch viele Jahre niemand vermitteln, dass ich Hilfe brauch(t)e, bis ich es selbst bemerkte. Aber das J. dir zustimmt, auch wenn eine gewisse Ablehnung da ist, dann ist das ein gutes Zeichen.

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    3. Das heißt, dass da noch Hoffnung besteht, deshalb: Danke dafür!

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