Samstag, 1. August 2015

Nacht der Erkenntnisse (oder so)

Irgendwas ist heute. Ich kann's leider nicht näher definieren, aber irgendwas ist.
Mir ist beispielsweise vorhin, beim "Unter Uns" gucken (ja, ich gucke das tatsächlich, wenn auch nur wegen und mit meiner Freundin) beim Auftritt eines bisexuellen Charakters der Serie, aufgefallen, dass ich garnicht weiß, ob ich hetero oder bi bin.
Ich habe, als ich kleiner war (so 8 um den Dreh rum) zwar mal "rumprobiert", aber wie man aus dem Alter schon schließen kann, waren da weder Sex, noch Zungenküsse, noch "normale" Küsse auf die Lippen involviert. Wir wussten ja nicht mal wirklich, was wir da taten.
Naja, außer ich. Ich war mir darüber bewusst, was ich tat, als ich beispielsweise onanierte. Aber das' 'ne andere Geschichte.
Jedenfalls war das das Einzige, was ich an "Homoerfahrung" gesammelt habe. Ich habe sonst nie groß rumexperimentiert. Nie einen Jungen geküsst.

Warum eigentlich?
Ich habe das Gefühl, dass das an unserer damals noch homophoberen Gesellschaft lag. Und heute bin ich standardmäßig schon so auf Frauen getrimmt (und außerdem in einer Beziehung mit einer), dass ich mich vor dem Neuen fürchte, vor dem Ungewohnten. Obwohl es mich durchaus mal interessieren würde.
Jetzt ist die Frage: Macht diese Neugier mich bisexuell? Desweiteren könnte ich mir Sex mit Typen vorstellen, beim Küssen wird's aber schwer bzw allgemein beim Thema Liebe. Das kann ich mir mit Frauen noch eher vorstellen. Aber selbst da hab ich Probleme, was daran liegen dürfte, dass meine Einstellung zum Thema Liebe eine sehr negative ist.

Für mich ist Liebe nichts weiter als eine gesellschaftlich anerkannte Droge.
Im Endeffekt ist Liebe sogar wissenschaftlich nachweisbar ziemlich genau das: Eine Droge. Die Härteste Droge mit den meisten Todesfällen im Jahr. Meiner Meinung nach zumindest, nachdem dazu weder Statistiken, noch Studien existieren. Und aus diesem Grund steh' ich zu Liebe so wie zu Heroin: Lieber lassen. Softe Drogen wie Gras oder PEP: Okay. Moderate Drogen wie LSD, XTC oder Pilze: Auch okay. Aber harte Drogen wie Heroin, Meth, Crack, Krokodil oder Liebe? Nee danke, bloß nich'.
Und trotzdem bin ich abhängig.
Und das Schlimmste ist: Bist du einmal abhängig, kommst du nie wieder von ihr weg.
Keine Chance, das irgendwie zu umgehen. Ich habe alles versucht und bin gescheitert.
Damit ist Liebe aus meiner Sicht die Härteste aller Drogen.

Und dieser Beitrag zeigt schön, wie sehr sich mein Kopf momentan dreht: Ich komme von einem Thema plötzlich auf ein völlig Anderes. Ich setze an dieser Stelle lieber mal einen Punkt und frage mich weiter, ob ich nun bi sein könnte oder nicht.
Egal wie: Wenn die Beziehung, in der ich mich momentan befinde, endet, dann bleibe ich den Rest meines Lebens single, weil ich noch ein Scheitern einer Beziehung nicht überleben würde.
Punkt.

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