Samstag, 24. Juni 2017

Schlafenszeit 2

Ich liege im Bett. Erneut. Im Hintergrund leise der Fernseher, ich höre hin.
Dann der Breakdown.
Plötzlich schießen Bilder in meinen Kopf, du und er, eng umschlungen, ineinander vereint. Ich reiße die Augen auf, aber die Bilder verschwinden nicht, sind immernoch vor meinen Augen. Du stöhnst, voller Lust. Er auch. Ich winde mich hin und her, will die Gedanken abschütteln, versuche, sie beiseite zu schieben. Doch immer wieder drängen sie sich in den Vordergrund. Ich höre den Fernseher nicht mehr, sehe nichts, außer diese qualvollen Verbildlichungen möglicher Ereignisse. Möglich nur deshalb, weil ich die Details des Ablaufs nicht kenne. Aber ich weiß, dass es geschehen ist. Er kommt. Du schluckst. Ich sterbe innerlich.
Das Schlimmste an diesen Gedanken ist: Du kannst nichts dafür. Er auch nicht. Keiner von euch kann auch nur im Ansatz etwas dafür. Es geschah lang vor unserer Zeit. Du hattest möglicherweise noch nicht mal von mir gehört, als dies passierte.
Ich weiß nicht, warum ich solche Probleme damit habe. Mit ihm. Warum ausgerechnet mit ihm? Mit den Anderen habe ich keine Probleme, nur mit ihm. Die letzten fünf Nächte hatte ich diese qualvollen Horrorfantasien beim Versuch, einzuschlafen. Und sie quälten mich stundenlang, bis die Erschöpfung mich endlich erlöste.
Wieso tut mein Hirn mir das an? Meine Eifersucht. Ich kann und will es nicht verstehen. Niemand ist schuld, außer meinem Hirn. Das kann sich gerne ficken. Wenn dies denn physikalisch möglich wäre.
Kaum ist diese Sequenz des Horrorkopfkinos beendet, startet eine Neue. Sie laufen simultan, drei an der Zahl, wenn ich mich nicht verzählt habe. Endet eine Sequenz, wird sofort eine Neue gestartet und ich sehe es immer wieder.
Alle Möglichkeiten, wie es abgelaufen sein könnte. Aber nicht die, die mir im Vergleich am wenigsten Schmerzen zufügen würden. Nur die Schlimmsten. Und davon gibt es leider noch immer mehr als genug.
Stundenlange Qualen, jedes mal vor'm Einschlafen, jede Nacht, trotz Medikamenten, Antidepressiva und medikamentösen Einschlafhilfen.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.

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